Am Freitag waren Florian und ich im Theater. Laura und Marie hatten uns die Karten zu Weihnachten geschenkt inklusive dem Versprechen von Marie, so lange Sarah zu hüten. Und es hat auch super geklappt, so dass wir einen schönen Abend hatten.
Eigentlich hatten wir Karten für “Die Leiden des jungen Werther”, aber eine gute Woche vorher bekamen wir die Info, dass stattdessen “Antigone” gespielt wird. Auch gut – vielleicht sogar besser. Die Inszenierung war richtig gut. Ich würde jedem empfehlen, sich das selbst anzuschauen, so lange es noch gespielt wird.
Ich schaue ja selten ein Stück mehrfach an und habe somit keine Vergleichsmöglichkeiten, aber das war mit Sicherheit keine klassische Inszenierung. Handlung und Akteure waren sehr verdichtet. (Die Aufführung dauert 75 Minuten und es gibt nur sechs Akteure.) Auch wird das komplette Stück im selben Bühnenbild dargestellt, wobei das Bühnenbild mehr den Inhalt widerspiegelt als den Ort. Dazu zitiere ich mal das Darmstädter Echo: “die große Scheibe ist auf Federn gelagert und zusätzlich mit elastischen Seilen im Raum verspannt. Wenn mehrere Menschen gemeinsam eine Richtung einschlagen, neigt sie sich gefährlich, erst das Gleichgewicht der Figuren ermöglicht einen einigermaßen sicheren Aufenthalt. Man kann das Bühnenbild von Moritz Jüdes also gleichermaßen für die Kunst der Konstruktion wie für die symbolische Aussage loben.” Generell kann ich sagen, dass zwar einiges zu sehen ist, aber das meiste spielt sich doch anhand der gesagten Worte im Kopf ab. (Ein wenig wie in dem tollen Film “Die zwölf Geschworenen” von 1957.)
Als das Stück zu Ende war, dauerte es übrigens eine ganze Weile, bis der Applaus begann. Keine leichte Kost, aber eine sehr beeindruckende Aufführung.