Von morgen bis Mittwoch wird hier gestreikt: “Wegen eines Tarifstreiks der Gewerkschaft Verdi entfallen von Mittwoch (19. März) bis einschließlich Freitag (21. März) alle Stadtbus- und Straßenbahnlinien in Darmstadt sowie Buslinien im Landkreis Darmstadt-Dieburg und im Kreis Bergstraße. Betroffen sind vor allem die Linien im HEAG Verkehrskonzern.” (www.heagmobilo.de)
Mittwoch und Freitag arbeite ich zu Hause, aber am Donnerstag habe ich ein Meeting. Ich schau mal spaßeshalber, wie ich das ohne Auto hinbekommen würde:
1. Eine halbe Stunde laufen, um Sarah zur Tagesmutter zu bringen (die Hälfte davon bergauf).
2. Eine gute halbe Stunde laufen, um von der Tagesmutter zum Bahnhof zu kommen.
3. Eine knappe halbe Stunde laufen, um vom Hauptbahnhof zur Arbeit zu kommen.
4. Arbeiten und das ganze wieder zurück.
Da ich nur noch weniger als drei Monate bis zum Entbindungstermin habe, kann ich schlecht zweimal 1,5 Stunden laufen, und würde das Meeting absagen, wenn ich kein Auto zur Verfügung haben sollte.
Wie machen das nur die armen Abiturienten und alle anderen, die nicht so flexibel arbeiten können? Drei Tage Streik von so einem Ausmaß sind echt mies – bei allem Verständnis für die Streikenden.
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Bei solchen Streiks werden die falschen bestraft, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Was können die Fahrgäste oder Flugpassagiere oder Postkunden oder Hausbesitzer für die gute oder schlechte Bezahlung des Personals? Ein Streik juckt die Post oder Ärztekammer wenig. Ich meine, dass die Dienstleistenden nicht einem Arbeitgeber, sondern den Kunden gegenüber verpflichtet sind. Da ist Streik nicht das richtige Mittel. Wann lernt die Menschheit endlich mal, nicht bloß an sich zu denken?
Comment: Heinrich Tischner – 18. March 2014 @ 22:27
Die Wirkung ist in diesen Fällen halt maximal. Einerseits kann ich die Gewerkschaft verstehen (wo und wie sollen sie denn sonst Druck aufbauen?), andererseits ist es für die “Opfer” eine Echte Belastung, die m.E. unverhältnismäßig ist. Immerhin hat nicht jeder ein Auto und es kann auch nicht jeder einfach mal so zu Hause bleiben oder später kommen…
Was ich nicht verstehe: Früher konnte man sich auch ohne lange, massive Streiks einigen. Was ist passiert, dass das heute nicht mehr geht?
Comment: Timm Hofmann – 19. March 2014 @ 13:01