Damit unsere Tochter ein schönes Kinderzimmer bekommt, muss einiges an Kram aus dem Zimmer raus geräumt werden (in andere Zimmer, Müll oder verschenken). Das ist ziemlich viel Arbeit, aber auch befriedigend. Ähnlich wie die Vorbereitung auf einen Umzug. Heute zum Beispiel haben wir zwei Drittel von einem Wohnzimmerschrank leer geräumt, um darin Platz für Sachen aus dem Kinderzimmer zu schaffen. Das Dumme ist nur, dass dabei einiges an Elektrokram übrig blieb, den wir nicht mehr brauchen, der aber auch zu gut für den Elektroschrott ist, z.B. einen Discman. Was macht man damit? Oxfam nimmt leider keine Elektrogeräte.
Beim Ausmisten findet man aber auch recht kuriose Sachen. So würde ich z.B. gerne Vergangenheits-Kathrin fragen, warum sie bei ihrer Münzsammlung einen Kassenzettel von vor 10 Jahren (also vor drei Umzügen) aufbewahrt hat.
So langsam ist meine Schwangerschaft wirklich nicht mehr zu übersehen. Eigentlich wäre das die ideale Gelegenheit, mal etwas auszuprobieren. Zum Beispiel habe ich mich schon öfter gefragt, wie wohl eine Bedienung reagieren würde, wenn eine offensichtlich schwangere Frau ein alkoholisches Getränk bestellt. Letztens ist mir auch noch was lustiges eingefallen: Offensichtlich schwanger einen Schwangerschaftstest kaufen (am besten in der Apotheke, wo man richtig bedient wird). Hat jemand noch andere Ideen?
Übermorgen ist mein vorerst letzter Arbeitstag. Neben den anderen dadurch entstehenden Änderungen ist mir gerade aufgefallen, dass ich dann wohl auch ziemlich außer Übung komme, was Englisch angeht. Momentan tausche ich mich täglich per Telefon, Messenger und E-Mail auf Englisch aus, d.h. ich übe hören, sprechen, lesen und schreiben. Außerdem hatte ich bislang einmal pro Woche Englisch-Training. (Am Dienstag wurde ich übrigens richtig lieb verabschiedet, inkl. selbstgemachter Brownies für alle und einer Tasse für mich.)
Aber wenn ich nicht mehr arbeite, werde ich wohl ziemlich außer Übung kommen. Was lesen und hören angeht, mache ich mir keine großen Sorgen, weil ich ein paar englische Feeds abonniert habe und weiterhin Filme und Serien auf Englisch schauen werde. Aber schreiben und sprechen? Dazu habe ich eigentlich keine Gelegenheit mehr. Natürlich könnte ich anfangen, auf Englisch zu bloggen oder mich mit Florian auf Englisch zu unterhalten, aber das ist nicht wirklich realistisch. Irgendjemand eine gute Idee, für die ich nicht nach kurzer Zeit zu faul werde?
Ich habe gerade gelesen, wie eine Frau geschrieben hat, wie schwer es ist, einen Paten für Ihr Kind zu finden, da die katholische Kirche nur Paten akzeptiert, die katholisch sind und nicht aus der Kirche ausgetreten sind. Dazu kamen dann Kommentare, dass das ja so blöde Regeln wären, dass die Kirche so engstirnig wäre und dass das ja ein Grund wäre, auch aus der Kirche auszutreten.
Da kann ich nur den Kopf schütteln. Der Taufpate ist für die Glaubenserziehung des Kindes mitverantwortlich. (Jedenfalls sollte es so sein.) Von daher ist es nur richtig, dass der Taufpate sich in dem entsprechenden Glauben auch auskennen soll. Ich würde mich ja auch nicht als Chinesischlehrer bewerben.
Leider ist das ein gutes Beispiel dafür, dass vielen Menschen nicht mehr bewusst ist (bzw. teilweise auch egal), was hinter der christlichen Trauung und der Taufe steht. Viele mögen einfach die Vorstellung von der Trauung in Weiß in der Kirche und von der Tauffeier mit einem kitschigen Taufkleid. Ja, ich habe auch im weißen Kleid geheiratet und ich finde Taufkleider entzückend, aber wenn ich nicht dahinter stehen würde, hätte ich nur standesamtlich geheiratet und würde nicht mal über eine Taufe nachdenken.
Heute waren Florian und ich bei einem Kurs für Erste Hilfe am Kind. Auch wenn ich nach den neun Stunden (inkl. Pausen) ziemlich erschöpft war, hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Neben kinderspezifischen Themen kam auch sehr viel allgemeine Erste Hilfe dran, was eine gute Auffrischung war. So haben wir neben der Wiederbelebung von Säuglingen und Kleinkindern auch die allgemeine stabile Seitenlage geübt.
Außerdem hat die Kursleiterin viele körperliche Hintergründe erklärt, so dass mir manches verständlicher wurde. Zum Beispiel war mir vorher nicht klar, dass Bewusstlose nicht wirklich erbrechen, sondern dass einfach der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen erschlafft ist, so dass der Mageninhalt problemlos Richtung Kopf/Luftröhre fließen kann. Uns hat außerdem hat uns der pragmatische Ansatz und die vielen Beispiele sehr gut gefallen wie etwa das Beispiel eines Notrufs: “Mama ist von der Leiter gefallen und rührt sich nicht mehr”, womit schon drei der fünf Ws erledigt sind. (Zur Erinnnerung: Wo ist etwas geschehen? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen? Welche Art der Erkrankung/Verletzung liegt vor? Warten auf Rückfragen!)
Ich habe mir besonders gemerkt, dass zwar natürlich immer Erste Hilfe geleistet werden soll, dass aber auch selbst im Zweifelsfall unbedingt der Notruf gewählt werden soll. Zum einen kann man nicht immer abschätzen, ob eine Verletzung harmlos oder lebensgefährlich ist. Zum anderen sollte man nicht im panischen Zustand selbst sein Kind zum Krankenhaus fahren. Außerdem reduziert sich die Wartezeit im Krankenhaus, wenn der Patient mit dem Krankenwagen kommt. Die Kursleiterin empfahl auch, im Vergiftungsfall lieber die 112 als die Telefonnummer der Giftnotrufzentrale zu wählen, weil man im panischen Zustand selbst mit diesen drei Ziffern Probleme haben wird. Und wenn man wegen einem Kind den Notruf wählt, sollte man unbedingt das Alter des Kindes dazu sagen. Beispiel: “Mein Bub bekommt keine Luft mehr” – wobei der Bub über 30 Jahre alt war.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass man als Ersthelfer nicht Arzt spielen soll, auch wenn das eigentlich klar sein sollte. Da gibt es tatsächlich Leute, die Wunden mit Nadel und Faden selbst nähen oder eine Platzwunde mit Uhu kleben. Und auch den berühmten Luftröhrenschnitt sollte man niemals durchführen. Selbst wenn man den Patienten bei dem Versuch nicht umbringt, heißt es noch lange nicht, dass der Luftröhrenschnitt in dem Fall hilft. Außerdem ist er in den meisten Fällen einfach unnötig, weil vorher meistens anderes hilft. Die Kursleiterin hat in ihren 14 Jahren Erfahrung nur zweimal erlebt, dass er nötig war.
Florian und ich waren heute in der Ausstellung “Wir Ueberauer”. Dazu ist zu sagen, dass Ueberau ein Dorf ist, das zu Reinheim gehört. Ich selbst bin im Reinheimer Ortsteil Georgenhausen aufgewachsen und habe durch den CVJM Reinheim e.V. auch Kontakte nach Ueberau.
“Wir Ueberauer” ist ein Foto-Projekt, in dem Einwohner Ueberaus mit typischen Gegenständen/Tieren fotografiert werden. “Jung und Alt, Hausfrau, Landwirt, Rentner, Student, Schreiner, Arzt, Lehrerin, Designer… sie alle werden als unsere ‘Modelle’ so portraitiert, wie wir ihnen im Alltag auf der Straße begegnen: ungeschminkt, natürlich, herzlich, urig, menschlich” (Zitat von der Homepage). Uns hat die Idee und die Umsetzung sehr gut gefallen.
Die Ausstellung endet leider morgen, aber hier sind die Fotos online zu sehen: http://www.ulis-photowelt.de/wir-ueberauer/
Ich darf ja wegen der Schwangerschaft nicht schwer heben und somit auch z.B. bei einem anstehenden Umzug (nicht von uns) nicht großartig mithelfen. Dabei ist mir gerade mal wieder ein Lied aus meiner Kindheit eingefallen, das ich nach einer Weile Suchen sowohl zum Anhören als auch zum Kaufen gefunden habe. Habe ich mir direkt mal auf meinen Wunschzettel gesetzt. 🙂
Und weil ich Florian so neidisch gemacht habe, hat er direkt auch nach Liedern aus seiner Kindheit gesucht und nach etwas längerer Suche ist die CD nun auf dem Weg zu uns.
Heute wird wieder einmal gestreikt, was heißt, dass keine Busse und Straßenbahnen fahren. Immerhin erfuhren wir es schon zu Hause aus den Nachrichten und Barbara rief uns auch an, um uns zu informieren. Florian und ich beschlossen, zum Bahnhof zu laufen und von dort aus mit dem Zug weiterzufahren. Immerhin regnete es diesmal nicht.
So weit, so gut. Faul wie ich bin, beschloss ich, das letzte Stück mit dem Taxi zurückzulegen. Ich musste auch nicht lange auf ein Taxi warten und während der Wartezeit konnte ich mich mit dem HR-Mann unterhalten, der kurz vorher eine andere Wartende interviewt hatte. (Ich habe mich aber nicht aufnehmen lassen.) Der Schreck kam, als es ans Bezahlen ging: Ich hatte meinen Geldbeutel vergessen! Natürlich habe ich mich furchtbar gefühlt und wusste nicht so recht, was ich tun soll. Ich bot dem Taxifahrer an, in das Gebäude zu gehen und mir Geld zu leihen. Er meinte aber, das dauere ihm zu lange und ich solle ihn einfach anrufen und das dann klären. Ich fand es interessant, dass er ohne irgendwelche Daten von mir zu haben auf meine Ehrlichkeit vertraute. (Oder er wollte einfach lieber auf die unter 5 € verzichten als lange zu verhandeln und andere Kunden zu verpassen.)
Glücklicherweise lieh mir eine Kollegin dann genug Geld, um meine Schulden, das Mittagessen und die Heimfahrt zu bezahlen, so dass ich mit dem Taxifahrer ausmachte, dass ich das Geld an der Rezeption hinterlege und er es dann nachmittags abholt. (Nachmittags, weil ich erst einmal Kleingeld haben wollte.)
Nachdem ich eine Weile überlegt hatte, wie ich nach Hause fahre (welcher Anteil Taxi/laufen), schrieb mich dann mein Englischtrainer an, der ums Eck wohnt, ob wir uns ein Taxi nach Hause teilen wollen. Natürlich sagte ich begeistert zu. Und stellt Euch vor: Gerade, als wir beim Pförtner ein Taxi bestellt hatten (und uns wegen des Streiks auf eine längere Wartezeit einstellten), kam ein Mann vorbei, der sagte, er sei Taxifahrer und er sei nur vorbeigekommen, um das Geld abzuholen, das für ihn hinterlegt sei. Also haben wir das Taxi wieder abbestellt und konnten direkt losfahren. 🙂
Vor einer Weile haben Florian und ich mal wieder Little Miss Sunshine angeschaut – ein genialer Film übrigens. Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, dass ich den folgenden Dialog richtig, richtig gut finde:
Dwayne: I wish I could just sleep until I was eighteen and skip all this crap – high school and everything – just skip it.
Frank: Do you know who Marcel Proust is?
Dwayne: He’s the guy you teach.
Frank: Yeah. French writer. Total loser. Never had a real job. Unrequited love affairs. Gay. Spent 20 years writing a book almost no one reads. But he’s also probably the greatest writer since Shakespeare. Anyway, he uh… he gets down to the end of his life, and he looks back and decides that all those years he suffered, those were the best years of his life, ’cause they made him who he was. All those years he was happy? You know, total waste. Didn’t learn a thing. So, if you sleep until you’re 18… ah, think of the suffering you’re gonna miss. I mean high school? High school – those are your prime suffering years. You don’t get better suffering than that.
Dwayne: You know what? Fuck beauty contests. Life is one fucking beauty contest after another. You know, school, then college, then work, fuck that. And fuck the air force academy. If I wanna fly, I’ll find a way to fly. You do what you love, and fuck the rest.
Wir besuchen ja seit Sommer letzten Jahres diverse Tanzkurse. Vor ein paar Wochen wurde da von Mika “Stuck in the middle” (Foxtrott) gespielt. Da kam ich auf die Idee, mein Mika-Album wieder hervorzukramen.
Mein absolutes Lieblingslied auf dem Album ist “Any other world”. Der Hintergrund ist nicht so schön. (Wenn etwas schlimmes passiert, muss man sich von seinem alten Leben verabschieden.) Mir geht es viel zu gut, als dass mich der Text hundertprozentig ansprechen würde, aber die Musik ist einfach schön. Und ein wenig muss ich auch an die vielen Zugfahrten denken, bei denen ich das Lied gehört und dabei auf den Rhein geschaut habe. (Das ist eines der Lieder, die ich nicht einfach so nebenbei hören kann, sondern die ich richtig genießen muss.)
Da ich keine offizielle Version des Liedes im Internet gefunden habe, die ich hier guten Gewissens verlinken könnte, muss ich leider auf Google verweisen. Anhören und genießen!